Intimität – Können Sie wieder Nähe zulassen?

Intimität und Nähe sind wichtige Bestandteile jeder Beziehung. Doch was genau versteht man unter Intimität? Ist das nur Sex oder fällt hier noch mehr darunter? Warum haben so viele Menschen ein Problem damit Intimität zuzulassen? Das und mehr erfahren Sie hier!

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Intimität und Verlangen – Was versteht man darunter?

Der Duden definiert Intimität unter anderem als vertrautes, intimes Verhältnis bzw. als gemütliche, intime Atmosphäre. In der Psychologie spricht man von der Fähigkeit zu intensiven zwischenmenschlichen Beziehungen oder von einem Zustand tiefster Vertrautheit. Außerdem erkennen viele Psychologen Intimität als ein subjektives Gefühl an. Sie ist die Fähigkeit sein tiefstes Inneres wahrhaftig nach außen zu tragen und sich so einer anderen Person zu öffnen.

Die 2 Arten der Intimität

Allgemein kann man Intimität in zwei Arten einteilen:

• Selbstbestätigte Intimität – Hier ist der Name Programm. Selbstbestätigte Intimität existiert ganz ohne Erwartungen. Ihr Selbstwertgefühl ist nicht davon abhängig, wie der Partner auf Sie reagiert.
• Fremdbestätigte Intimität – Auch hier verrät der Name uns schon einiges: Hier öffnen Sie sich mit der Erwartung, dass der Partner positiv darauf reagiert. Das Selbstwertgefühl wird schwer gekränkt, wenn das nicht der Fall ist.

Wie entstehen Probleme mit Intimität?

Warum haben so viele Menschen Schwierigkeiten damit Intimität zuzulassen? Wie bei so vielen Problemen, kann man auch hier auf die Kindheit zurückblicken. Eine schlechte Beziehung zu Vater und Mutter, narzisstische Eltern oder generelle Vernachlässigung, all das kann dazu beitragen, dass Sie Probleme damit habe intim zu sein. Laut dem Lexikon der Psychologie hat man Angst durch Intimität und Nähe die verletzende Beziehung zu den Eltern wiederzuerleben. Natürlich kann die Angst intim zu sein auch aus vergangenen, toxischen Beziehungen stammen.

Was kann man dagegen tun?

Wenn Sie wissen, woher Ihre Probleme mit Intimität kommen, haben Sie schon den ersten Schritt zur Besserung gemacht. Leider haben Sie auch einer der einfachen Schritte getan, denn der Weg zur Intimität ist kein leichter. Wir haben 4 Tipps gesammelt, die Ihnen auf Ihrem Weg helfen sollen. So können Sie und Ihr Partner oder Ihre Partnerin miteinander intim sein!

• Vertrauen – Ohne Vertrauen funktioniert nichts. Sie brauchen das Gefühl, dass Sie Ihrem Partner oder Ihrer Partnerin blind vertrauen können. Nur dann können Sie sich langsam aber sicher immer mehr öffnen.
• Keine Geheimnisse – Das hilft auch beim Vertrauen: Haben Sie keine Geheimnisse voreinander. Sprechen Sie offen und ehrlich miteinander, über vergangene Beziehungen, Gefühle, Bedürfnisse, Probleme. Wenn Sie das Gefühl bekommen, dass Sie über alles reden können, schaffen Sie es eher Nähe aufzubauen.
• Sicherheit – Wenn Sie Probleme mit Intimität haben, brauchen Sie Sicherheit von Ihrem Partner oder Ihrer Partnerin. Die Beziehung sollte ein sicherer Ort für Sie sein, wo Sie offen über Ihre Probleme sprechen können, ohne verurteilt zu werden. Außerdem brauchen Sie die Sicherheit, dass Sie nicht verlassen werden, wenn Sie über Ihre Gefühle reden.
• Hilfe – Es ist nichts Verwerfliches daran sich Hilfe von außen zu holen. Das können Freunde oder die Familie sein, aber natürlich auch ein Therapeut oder eine Therapeutin. Eine Therapie kann vor allem in schwerwiegenden Fällen eine große Hilfe sein. Ob es eine Paartherapie oder eine Therapie nur für Sie ist, ein Therapeut oder eine Therapeutin kann Ihnen Methoden mit an die Hand geben, die Ihnen garantiert helfen.

Fragen, die Intimität erzeugen

Für eine Studie wurden Fragen entwickelt, die dabei helfen sollen Menschen näherzueinander zu bringen. Diese Fragen kommen in drei “Sets”, das erste Set enthält harmlose und einfach Fragen, während das dritte Set ernsthafte und schwierige Themen anspricht. Wir haben für Sie jeweils 4 Fragen herausgeschrieben. Probieren Sie sie mit Ihrem Partner oder Ihrer Partnerin aus und lassen Sie sich überraschen:

1. Wärst du gerne berühmt? In welcher Form?
2. Was macht für dich den perfekten Tag aus?
3. Wann hast du das letzte Mal für dich selbst gesungen? Wann für jemand anderen?
4. Wenn du irgendwas an der Art und Weise, wie du erzogen wurdest, ändern könntest, was wäre es?
5. Gibt es irgendetwas, das du schon immer einmal machen wolltest? Warum hast du es nie gemacht?
6. Was ist der größte Erfolg in deinem Leben?
7. Was ist deine schlimmste Erinnerung?
8. Wie ist die Beziehung zu deiner Mutter?
9. Wann hast du das letzte Mal vor einer anderen Person geweint? Wann alleine?
10. Gibt es etwas für dich, das zu ernst ist, um darüber Witze zu machen?
11. Welcher Tod in deiner Familie wäre für dich am schlimmsten? Warum?
12. Dein Haus (und all dein Besitz) fängt Feuer. Nachdem du deine Liebsten und Haustieren gerettet hast, hast du noch Zeit einen Gegenstand zu retten. Was wäre das und warum?

Fazit: Nähe benötigt Zeit

Wenn Sie unbedingt wieder Nähe zulassen wollen, es aber einfach nicht schaffen, dann kann Ihre Situation ziemlich aussichtlos aussehen. Sie können beruhigt sein: Man kann lernen Intimität zuzulassen. Sie müssen jedoch bereit sein Zeit und Arbeit aufzubringen, denn das Ganze ist ein Prozess und ein Ende ist nicht immer in Sicht.

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